Unter sexueller Funktionsstörung bei Männern (sexuelle Dysfunktion) versteht man Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr. Die sexuelle Funktionsstörung umfasst eine Vielzahl an Problemen, die sich auswirken auf den Sexualtrieb (Libido):
• Die Fähigkeit, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten (erektile Dysfunktion oder Impotenz)
• Die Fähigkeit zur Ejakulation
• Die Fähigkeit, eine Erektion ohne Deformität des Penis zu erreichen
• Die Orgasmusfähigkeit

Gelegentliche sexuelle Dysfunktionen sind normal!
Jeder Mann hat gelegentlich Probleme mit sexuellen Funktionen, seien es Erektionsstörungen, Orgasmus Störungen oder verminderte Libido. Die Einteilung in normale, akzeptable sexuelle Funktionen und Störungen der sexuellen Funktionen hängt stark von der Einstellung des Betroffenen und seines Partners ab. Manche Betroffene oder deren Partner stören sich nicht an den beschriebenen Problemen mit der sexuellen Funktion. Bei einigen Paaren leidet nur der Partner aber nicht der Betroffene darunter.

Inadäquate Interpretation als Versagen, Schwäche, Ausdruck persönlicher Labilität oder eines geringen Selbstwertgefühls als Mann beschäftigen noch viele Männer. Auch solche Gefühle sind durchaus normal. Das hängt auch damit zusammen, dass beim Mann die Funktionsstörungen offensichtlich zu Tage treten – im Unterschied zu sexuellen Problemen bei der Frau. Entscheidend ist denn auch die Reaktion der Partnerin auf diese Störungen der Funktion, was den Betroffenen entsprechend beruhigen oder beunruhigen kann. Problematisch kann es werden, wenn die Frau das Versagen sexueller Funktionen beim Mann persönlich nimmt, z. B. denkt es sei ein Zeichen, dass er sie nicht mehr attraktiv findet, er an eine andere denkt oder sie nicht mehr geliebt wird usw.

Die Versagensangst kann zu einem Teufelskreis von Angst, Selbstbeobachtung, Bestätigung der Angst durch die Funktionsstörung führen, was dann zu einer andauernden Funktionsstörung führt. Eine Störung der Funktion wird nur diagnostiziert wenn ein Leidensdruck beim Betroffenen besteht. Die Symptome dauern mindestens 6 Monate an. Die sexuellen Funktionsstörungen kommen nicht durch ernste Paarprobleme, Stress, medizinische Krankheiten oder Alkohol- oder Drogenmissbrauch zu Stande. Sie können lebenslang auftreten. Manche sind auch erworben und treten erst nach einem Zeitraum relativ normalen sexuellen Funktionierens auf. Dem Betroffenen soll weder vom Partner noch von einem Arzt eine Behandlung aufgedrängt werden. Die Begriffe und Definitionen „sexuelle Funktionsstörungen“ sind zwar wie oben erwähnt problematisch. Jedoch ist die Diagnosestellung für einige Betroffene auch eine Unterstützung. Sie geben Anlass, sich Hilfe zu holen und das Leiden zu verringern.