Ich habe keine Lust! Es passiert sehr oft dass wir ziemlich wenig Lust haben etwas zu tun, morgens zur Arbeit zu gehen, früh aufzustehen, beim Regen mit dem Hund spazieren zu gehen. Es ist völlig normal keine Lust zu haben. Manchmal haben wir auch keine Lust auf Sex. Nicht weil uns das kein Spaß macht sondern aus dem einfachen Grund, dass wir einfach keine Lust haben.
Ohne die Lust beim Sex geht nicht. Wenn wir keine Lust empfinden, dann macht es auch keinen Sinn, auf dem Bett zu liegen und das übliche Programm herunter zu spülen. Wir brauchen die Lust um eine gewisse Erregung zu verspüren und überhaupt in Fahrt zu kommen. Bedeutet lustvollen Sex auch gleich besserer Sex ?
Ich behaupte: ja, auf jeden Fall. Wenn wir mehr Lust auf Sex haben, dann haben wir auch gleich viel mehr Spaß dabei. Lustvolle Sex ist viel leidenschaftlicher und persönlicher. Wir genießen und lassen uns einfach fallen. Lustvoll und mit allen Sinnen dabei zu sein ist das was Sex so besonders macht.
Aber woran kann es überhaupt liegen dass wir keine Lust auf Sex haben ?
Das kann unterschiedliche Gründe haben.
Es ist völlig normal, wenn man mal keine Lust auf Sex hat. Aber sollte diese Lustlosigkeit zu einer Belastung für sich selbst, den Partner oder die Beziehung werden, dann sollte Sexualtherapeut aufgesucht werden.
Durch chronische Lustlosigkeit entsteht ein Teufelskreis:
- Unbefriedigten Bedürfnisse wirken sich negativ auf die Stimmung aus.
- Es entsteht eine gewisse Spannung in sich selbst, die der Partner und die Beziehung zu spüren bekommt. Probleme entstehen, wo eigentlich gar keine sind
- Beim nächsten Sex ist die Stimmung ohnehin schon bedrückt, weshalb es auch nicht gelingt guten Sex zu haben
Sobald Sex keinen Spaß mehr macht, ist der Reiz, um überhaupt gemeinsam ins Bett zu steigen, einfach zu gering oder einfach gar nicht mehr existent. Es kommt zu einer ungewollten Abstinenz, die von Wochen bis über Monate reichen kann. Das kann die Beziehung stark belasten und die schlimmsten Falle sogar zu einer Trennung führen, sollte sich dieses Problem weiter ziehen ohne dass darüber gesprochen wird.
Wir fangen an zu grübeln und nur einen Satz haben wir ständig vorm Augen: wie hole ich nun die Lust wieder zurück ??
Zuerst wir werden Problem bewusst, und wir fangen an uns die Fragen zu stellen.
Fällt mir etwas, sind meine Bedürfnisse erfüllt ?
Wie fühle ich mich beim Sex und was fühle ich beim Sex ,bin ich gelangweilt ?
Wie ist mit meinem Partner, weiß er dass ich unzufrieden bin, ist er zufrieden ?
Verbale Kommunikation ist hier A und O. Du sollst dich aussprechen und äußern was dir nicht passt Und was du dir wünscht.
In einer längeren Beziehung ist es völlig normal, wenn irgendwann die Routine eingekehrt ist und wir nicht mehr so oft Sex haben, wie vielleicht der erste Zeit der Beziehung. Am Anfang ist alles neu und aufregend. Wir kennen unseren Partner noch nicht so gut wollen einfach alles über ihn erfahren, auch im Bett. Irgendwann wissen wir, worauf er/sie steht und was passiert, wenn wir mit unserem liebsten ins Bett gehen.
Das ist aber vollkommen normal und ganz natürlich. Was aber nicht zur Selbstverständlichkeiten gehören sollte, ist, wenn beide oder einer davon unzufrieden damit ist und sich in der Situation einfach nicht mehr wohl fühlt. Spätestens da sollten die Gedanken aufkommen: es muss sich etwas ändern. Probleme in der Beziehung und passiv aggressives Verhalten werden wir dann ungewollt an unseren Partner übertragen und so entsteht noch mehr Spannung. Und was noch wichtig ist: sexuelle Unlust sagt nichts über den Stand der Partnerschaft aus. Auch in einer sehr stabilen und zufriedenstellenden Beziehung kann es vorkommen dass die Lust auf Sex verloren geht. Was können denn die Ursachen für eine Lustlosigkeit sein ?
- Ungeklärte Streitigkeiten, routiniertes Verhalten, Ungleichheiten zwischen dem Partner, unzureichende Kommunikation.
- Chronische Erkrankungen, Medikamenten einnahmen, psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörung beeinflussen die Lust.
- Sexuelle Unlust entsteht körperlich und psychisch durch:
- Körperlichen Erkrankungen
- Psychologische Erkrankungen
- Medikamente
Unverarbeitete Konflikte sind die Hauptursachen für Lustlosigkeit im Bett und sollten möglichst früh behandelt werden. Ein speziell ausgebildete Experte, so wie ich, kann dir Ratschläge zu deiner Sexualität geben, egal ob allein oder als Paar. Ich werde mich zuerst ein Bild von den Problemen und der aktuelle Situation machen und mit zu dir oder mit euch gemeinsam eine Behandlung ausarbeiten. Davor solltest du auch keine Angst haben, du bist nicht die einzige Person auf dieser Erde die so ein Problem hat.
Wenn wir über die sexuelle Unlust reden dann unterscheiden wir die weibliche und die männliche Unlust.
Die weibliche Unlust
Wenn du unzufrieden bist oder es dir oder deinem Partner belastet, dann ist es ein Problem, mit dem solltest du auf den Grund gehen. Für Frauen ist die sexuelle Unlust besonders belastend, da so schnell das Gefühl entsteht ,dass man für dein Partner nicht mehr genug ist oder die Befürchtung diese durch die Unzufriedenheit einen Seitensprung begehen wird.
Emotionalen Faktoren spielen eine sehr große Rolle, da viele Frauen sich gestresst fühlen und neben dem Haushalt, Beruf und Kinder nur wenig Zeit für sich selbst haben. Wechseljahren, veränderter Hormonhaushalt, Schmerzen bei Verkehr sind auch bekannter Lust Killer. Über die weibliche Unlust und Orgasmusstörung lesen Sie ausführlich in einem separaten Blog !
Die männliche Unlust
Bei den männlichen Unlust gehen Erektionsstörungen, oder ein zu früher Orgasmus, Hand in Hand. Nicht selten kommt es vor, dass neben der sexuelle Unlust auch eine Erektionstörung vorhanden ist und die Unlust weiter begünstigt. Auch hier spricht man erst von einer Störung sobald diese für die Person selbst oder in der Beziehung zu eine Belastung wird.
Dass die männliche Lust auch nachlässt ist längst keine Erzählung mehr und gehört zu einem anerkannten gesellschaftlichen Problem. Ungefähr jeder dritte Mann hatte schon mal Erektionsstörungen oder einen verfrühten/Verspäteten Orgasmus. Vor allem die Personen die viele Pornos konsumieren leiden unter einer gewissen „Unempfindlichkeit“. Das bedeutet, dass die Erwartungshaltung im Grunde sehr hoch gesetzt ist oder man keine Lust beim eigentlichen Geschlechtsverkehr verspürt, weil man abgestumpft ist.
Über Erektionsstörungen und Ejakulatio Praecox (Frühzeitiger Samen Erguss) lesen Sie ausführlich in einem separaten Blog.